Modellierung mit
UML
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1 Einführung

1.1 Ziele der beiden Bücher
1.2 Überblick
1.3 Notationelle Konventionen
1.4 Einordnung der UML/P
1.5 Ausblick: Agile Modellierung mit UML

Die Softwaretechnik hat sich in den letzten Jahren zu einer wirkungsvollen Ingenieursdisziplin entwickelt. Aufgrund der kontinuierlich anwachsenden Komplexität ihrer Aufgabenstellungen und Diversität der Anwendungsdomänen konnte ein Portfolio von Softwareentwicklungstechniken gebildet werden, das für jede Anwendungsdomäne, Kritikalität und Komplexität des zu entwickelnden Systems eine weitgehend maßgeschneiderte Auswahl an geeigneten Vorgehensweisen und Konzepten bietet. Techniken für Projekt-, Konfigurations-, Varianten- und Qualitätsmanagement, Software Produktlinien, Vorgehensmodelle, Spezifikationstechniken, Analyse- und Entwurfsmuster und „Best Practices“ für spezielle Aufgabenstellungen sind nur einige der Elemente dieses Portfolios.

In diesem Portfolio stehen zum einen konkurrierende Ansätze mit jeweils problemspezifischen Vorteilen zur Verfügung. Zum anderen ermöglicht und bedingt die Weiterentwicklung der eingesetzten Sprachen, Frameworks und Werkzeuge eine kontinuierliche Ergänzung und Erweiterung des Portfolios auch in methodischer Hinsicht. Programmiersprachen wie Java, ausgereifte Klassenbibliotheken und die permanent verbesserten Softwareentwicklungswerkzeuge erlauben heute Vorgehensweisen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren. So ist beispielsweise die werkzeuggestützte Weiterentwicklung oder Modifikation einer bereits im Einsatz befindlichen Softwarearchitektur, mittlerweile wesentlich einfacher geworden.

Die sich schnell wandelnde Technologie, die von den Anwendern beispielsweise im E-Service-Bereich erwartete Flexibilität und Erweiterbarkeit der Systeme sowie die hohe Kritikalität von Geschäftsanwendungen machen es notwendig, Vorgehensweisen und die dabei benutzten Entwicklungstechniken kontinuierlich zu optimieren und anzupassen. Nur so lässt sich unter Nutzung der vorhandenen Softwareentwicklungstechniken und der gegebenen zeitlichen und personellen Ressourcen in flexibler Weise ein qualitativ hochwertiges und für die Wünsche des Kunden geeignetes System entwickeln und kontinuierlich ergänzen.

Die Verbreitung des Internets erlaubt auch die zunehmende Integration von Geschäftsanwendungen über Unternehmensgrenzen hinweg, sowie die Einbindung der Anwender über Rückkopplungsmechanismen sozialer Netzwerke, so dass besonders im Bereich internetbasierter Software komplexe Netzwerke von E-Service- und E-Business-Anwendungen entstehen. Dafür sind adäquate Softwareentwicklungstechniken notwendig. In diesem Bereich wird vor allem Objekttechnologie genutzt und zur Modellierung die sich derzeit zum Standard entwickelnde Unified Modeling Language (UML) eingesetzt.


Bernhard Rumpe. Agile Modellierung mit UML. Springer 2012